: SHORTCUTS
■ Lohn der Angst Frankreich 1953, R: Henri-Georges Clouzot, D: Yves Montand, Peter van Eyck
Vier Männer sollen hochexplosives Material durch den Dschungel von Zentralamerika manövrieren. Präzise dokumentiert dieser Film auch die Dynamik von Gier und Verrat und wurde bei den großen Festivals in Cannes und Berlin mit der Goldenen Palme respektive dem Goldenen Bären ausgezeichnet.
Sa, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg
■ Police, Adjective Rumänien 2009, R: Corneliu Porumboiu
In seinem zweiten Film schildert Regisseur Corneliu Porumboiu die Polizeiarbeit als eine Aneinanderreihung von frustrierenden Routinen. Der prozessuale Charakter polizeilicher Ermittlungen, in dem sich in einem US-amerikanischen TV-Serien-Format wie „The Wire“ auch die Entscheidungsprozesse der großen Politik widerspiegeln, wird hier durch die Ohnmacht seines Protagonisten vollends unterminiert. Durch den Film scheint der frühere Diktator Nicolae Ceauşescu zu spuken – ganz so, als müsse sich das rumänische Kino weiterhin der eigenen Freiheit vergewissern.
So, 21 Uhr, B-Movie, Hamburg
■ Die Halbstarken Deutschland 1956, R: Georg Tressler, D: Horst Buchholz,Karin Baal
Horst Buchholz als halbwüchsiger Rowdy darf heute noch mal bei seinem Versuch beobachtet werden, dem Mief des Berliner 50er-Jahre-Elternhauses zu entkommen, indem er sich als Bandenchef einen Namen macht. Mit „Die Halbstarken“ zeichnete Georg Tressler 1956 ein düsteres Bild von den Folgen solcher Fluchtversuche und lieferte – simplen Erklärungsmustern zum Trotz – interessante Einblicke in die Wirtschaftswunderzeit.
Fr, 16 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover
■ Nostalghia Italien 1983, R: Andrej Tarkowski, D: Oleg Jankowski, Domiziana Giordano
Um die Biografie eines russischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert zu recherchieren, reist der Dichter Andrej durch Italien. Wie der Komponist einst, leidet Andrej an der „russischen Nostalgie“: Sehnsucht nach der Heimat. „Nostalghia“ zeigt Regisseur Andrej Tarkowski als Meister betörender Bilderrätsel und visionärer Traumreisen.
Do, 18.30 Uhr, Cine K/Kulturetagen, Oldenburg
■ Enjoy the Music Deutschland 2013, R: Wilhelm Rösing
Die jüdische Pianistin Edith Kraus überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt und machte Karriere in Israel. In dem Porträt des Bremer Filmemachers Wilhelm Rösing erzählt sie ihre Lebensgeschichte ohne jede Bitterkeit. Man spürt die innere Stärke einer fast hundertjährigen Frau – und wie sehr die Musik für sie ein Mittel gegen den Schmerz, die Trauer und die Ängste ist.
Do, Sa + So, 20 Uhr, City 46, Bremen
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