Demo-Freizeit im Südharz

Rund 2.000 Menschen aus 20 Unternehmen demonstrierten gestern während der Arbeitszeit gegen die NPD

Mitarbeiter zahlreicher Betriebe im Südharz haben nach Angaben des DGB bundesweit erstmals während der Arbeitszeit gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Rund 2.000 Menschen aus 20 Unternehmen und Verwaltungen machten am Donnerstag vom Angebot ihrer Arbeitgeber Gebrauch, sich bei einer Kundgebung in Bad Lauterberg gegen zunehmende Aktivitäten der rechtsextremen NPD in der Region zu engagieren.

„Das ist ein Zeichen gelebter Demokratie“, sagte der niedersächsische IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine. Im Südharz sei kein Platz für Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus. Wegen zunehmender rechtsextremer Gewalttaten in der südlichen Harzregion hatten IG Metall und ein Bürgerbündnis die Veranstaltung initiiert.

Die NPD habe den Ort und den Südharz zu ihrem „Aufmarschgebiet“ erklärt, sagte ein DGB-Sprecher während der Kundgebung. Die Partei wolle vor allem Schüler und ALG-II-Empfänger für sich gewinnen.

Die NPD-Aktivisten in Bad Lauterberg seien lange als Spinner abgetan worden, sagte Bad Lauterbergs Bürgermeister Otto Matzenauer (SPD). Die Rechtsextremisten hätten sich aber inzwischen etabliert. „Sie machen aggressiv Werbung und haben Zulauf.“ Als Gegenmaßnahme habe die Stadt einen Präventionsrat gegründet. DPA