Tote waren einkalkuliert

Die beiden 19-Jährigen, die verdächtigt werden, einen Anschlag auf das Apfelfest in Rellingen geplant zu haben, hätten nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Tote in Kauf genommen. „Wenn jemand drauf gegangen wäre, wäre es ihnen egal gewesen“, sagte der Itzehoer Oberstaatsanwalt Friedrich Wieduwilt.

Den jungen Männern werden noch zahlreiche weitere Delikte zur Last gelegt, die einen Gesamtschaden von insgesamt 30.000 Euro verursacht haben. Darunter die Sprengung eines Zigarettenautomaten und das Zerstechen von 170 Reifen. Auch gefährliche Körperverletzung wir ihnen vorgeworfen. Bei einer Hausdurchsuchung seien auch DVDs und Computer sichergestellt worden.

„Das war ein Aggressionsstau“, glaubt Wieduwilt. Einen extremistischen Hintergrund schließt er aus. Der Rellinger Jugendpfleger Jörn Folster hält die beiden dagegen für „latent rechtsradikal“. Das würden Kleidung und Musikgeschmack deutlich machen. Die beiden jungen Männer hätten Angst verbreitet.

Bereits am Mittwoch ist gegen die Verdächtigen Haftbefehl erlassen worden. Einer der Vorwürfe gegen die 19-Jährigen lautet „Verabredung zum Mord“. „Die Straferwartungen liegen in einem Bereich, der in Jahren zu zählen ist“, sagte Wieduwilt. Vor dem Haftrichter schwiegen beide zu den Vorwürfen. Zuvor hatten sie die Zerstörung des Automaten zugegeben, aber die Anschlagspläne bestritten. DPA