MEDIENTICKER

Gottfried Langenstein, Arte-Präsident, ist der Meinung, „im Multimedia-Zeitalter“ sei es ein Muss, „ein vielfältiges Angebot über die verschiedenen Verbreitungswege zur Verfügung zu stellen“. Die Zuschauer von Arte können von heute an viele Programme auch online sehen, unter www.arte.tv/plus7. Dort bietet der Sender eine Auswahl an Dokumentationen, Fernsehfilmen, Reportagen und Magazinen sieben Tage lang nach Ausstrahlung kostenfrei als Streaming an. (taz)

Kurt Beck (SPD), rheinland-pfälzischer Ministerpräsident, hat die Besitzer der Privatsenderfamilie ProSiebenSat.1 kritisiert. Bei Gesprächen mit den Finanzinvestoren KKR und Permira sei ihm gesagt worden, die Inhalte der Sender seien uninteressant, ausschlaggebend für Programmentscheidungen sei allein die Rendite, sagte Beck am Freitag bei der Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Er forderte erneut, die Beteiligung an Medienunternehmen für nichteuropäische Investoren auf 25 Prozent zu begrenzen. ProSiebenSat.1-Vorstandsmitglied Marcus Englert wies die Vorwürfe zurück. 2008 würden mehr Eigenproduktionen gesendet. Der Informationsanteil bei Sat.1 sei gestiegen und liege bei 23 Prozent. Niemand könne dem Unternehmen verbieten, „das Mittelmaß zu verlassen und zu den Top 5 der renditestärksten Medienunternehmen in Europa zu gehören“, so Englert. ProSiebenSat.1 war Ende 2006 von den Finanzinvestoren KKR und Permira übernommen worden und peilt eine Umsatzrendite von 30 Prozent an. (epd)

Das „Russische Tagebuch“ von Anna Politowskaja, der vor einem Jahr ermordeten russischen Journalistin, erhält den Geschwister-Scholl-Preis 2007. Dies gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Freitag bekannt. Politowskaja sei „eine unbestechliche Journalistin“ gewesen, die die „Verletzungen fundamentaler Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit“ benannt habe. Mit dem Preis zeichnen der Landesverband Bayern des Börsenvereins und die Stadt München jährlich ein Buch aus, das „geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut“ zu fördern. (epd)