Güçlü spaltet weiter

AFFÄRE Weitere Rücktritte nach umstrittenem Auftritt und ein misslungener Erklärungsversuch

Die Affäre um die grüne Bürgerschaftskandidatin und Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Hamburg (TGH), Nebahat Güçlü, zieht weitere Kreise. Am Montag haben sechs der 13 Mitglieder des TGH-Jugendvorstands ihren Rücktritt erklärt. Sie wollen so gegen Güçlüs Auftritt bei einer Veranstaltung der „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland“ (ADÜTDF) protestieren, die laut Verfassungsschutz den rechtsnationalistischen „Grauen Wölfen“ nahesteht.

Güçlü, die die Grünen gern aus der Partei ausschließen wollen, muss sich außerdem für einen Eintrag auf ihrer Facebook-Seite rechtfertigen. Dort schrieb sie, die Grünen hätten sie doch bereits 2008 zu einem Auftritt bei ADÜTDF in Hammerbrook geschickt. Da müsse sie sich geirrt haben, berichtet hingegen das Online-Magazin „Avrupa-Postasi“. Güçlü habe damals auf einer von etwa 60 Sportvereinen, Moschee-Gemeinden und politischen Verbänden organisierten Veranstaltung gesprochen – nicht bei den Grauen Wölfen oder der ADÜTDF.

Vorige Woche hatten bereits vier von neun Vorstandsmitgliedern der TGH ihr Amt aus Protest gegen Güçlü niedergelegt.   PEMÜ