NEANDERTALER KAMEN BIS SIBIRIEN

Die Neandertaler waren in weitaus mehr Regionen verbreitet als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Forschergruppe vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig Die von Professor Svante Pääbo geleitete Arbeitsgruppe hatte in Sibirien gefundene, über 30.0000 Jahre alte Skelettteile untersucht. Bisher konnten die Überreste noch keiner Humanoidenspezies zugeordnet werden. Den Leipziger Wissenschaftlern gelang es nun mittels DNA-Vergleich, die Knochen als Hinterlassenschaft eines Neandertalers zu identifizieren. Sie hatten dazu Mitochondrien, die eine eigene DNA besitzen, aus den Knochen isoliert. Die Untersuchung ergab, dass die sibirische DNA beinahe identisch ist mit einer Sequenz, die von einem Neandertaler aus Belgien abstammt. Bisher war man davon ausgegangen, dass die Neandertaler nur bis zum heutigen Usbekistan verbreitet waren. WLF

FOTO: SASCHA SCHUERMANN/DDP