UNTERM STRICH

Der runde Tisch zur Zukunft der Portigon-Sammlung in NRW hat nach Ansicht des Künstlers Heinz Mack wenig Chancen auf Erfolg. Er bezweifle, ob die Debatte über den drohenden Verkauf der Kunstsammlung der einstigen Westdeutschen Landesbank das Klima für Kunst verbessere, sagte der Mitbegründer der einflussreichen ZERO Gruppe der Rheinischen Post. Die meisten Teilnehmer stammten aus Politik und Bürokratie. „Die Nüchternheit des Finanzministers und des Portigon-Chefs erschrecken mich“, kritisierte der 83-Jährige, der in Mönchengladbach lebt.

Die landeseigene Bank hat angekündigt, die knapp 400 Arbeiten im Zuge der Abwicklung der zerschlagenen WestLB zu verkaufen. „Politiker haben eine Autonomie und Eigendynamik entwickelt, die sie zu unverantwortlichen Taten verleitet“, sagte Mack auch zur jüngsten umstrittenen Versteigerung von zwei Warhol-Bildern des Casinobetreibers Westspiel.

Den Bankern kommt die Meldung entgegen, dass bei der Abendauktion von Sotheby’s in London Bilder im Wert von 247,3 Millionen Euro den Besitzer wechselten. Damit war es nach Angaben des Auktionshauses die umsatzstärkste Kunstauktion, die jemals in London abgehalten wurde. „Mit der Beteiligung von Bietern aus 35 Ländern haben wir ein Allzeithoch erreicht“, sagte Helena Newman, bei Sotheby’s für impressionistische und moderne Kunst zuständig. Sammler aus Asien und Russland stellten sich als stabile Kraft im Markt heraus.

Claude Monets Ölgemälde „Le Grand Canal“ aus dem Jahr 1908 hat bei einer Versteigerung des Auktionshauses Sotheby’s in London für umgerechnet mehr als 31 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. Bei der Auktion am Dienstagabend habe ein anonymer Bieter den Zuschlag erhalten, teilte Sotheby’s am Mittwoch mit.

Ein weiteres Ölgemälde Monets, „Les Peupliers à Giverny“ aus dem Jahr 1887, ging den Angaben zufolge für mehr als 14 Millionen Euro an einen Privatsammler aus den USA. Monets „L’Embarcadère“ wechselte für 13,6 Millionen Euro den Besitzer, sein Bild „Antibes vu de la Salis“ für 11,6 Millionen.