Bund entschädigt Pflegerin

PFLEGEMISSSTAND Entlassene bekommt 15.000 Euro

Der nach der Veröffentlichung von Pflegemissständen entlassenen Berliner Altenpflegerin Brigitte Heinisch steht eine Entschädigung von 15.000 Euro vom Bund zu. Dieser hat auf Rechtsmittel gegen ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg verzichtet. „Die Bundesregierung wird die Große Kammer nicht anrufen“, sagte ein Sprecher des Bundesjustizministeriums am Freitag. Somit werde die Entscheidung rechtskräftig.

Heinisch hatte im Jahr 2004 Strafanzeige gegen ihren Arbeitgeber, den Berliner Krankenhausbetreiber Vivantes, erstattet, weil das Unternehmen zu wenig Personal habe und deshalb nicht in der Lage sei, die Bewohner eines Pflegeheims ausreichend zu versorgen. Daraufhin wurde ihr gekündigt. Die deutschen Gerichte bestätigten die Kündigung. Im Juli entschied der EGMR dann, dass die Meinungsfreiheit der Pflegerin verletzt wurde.

Heinisch will von Vivantes noch entgangene Gehälter einklagen. Der Krankenhauskonzern strebt eine außergerichtliche Einigung an und hat ihr 70.000 Euro geboten. (dpa)