Folge 8: Jägermeister light!

Immer härter wird das Profisport-Geschäft. Woher soll nur das ganze Geld kommen? Bis die Fußball-Regionalliga den Spielbetrieb wieder aufnimmt, geben wir an dieser Stelle norddeutschen Clubs Tipps, wie sie neue Geldquellen erschließen können.Fußball ist oft ungerecht, nicht nur auf dem Platz. Wer hat denn den großen Reibach mit Werbung und Sponsoring, von dem die ganze Branche lebt, erst möglich gemacht? Genau: die Braunschweiger mit ihrem Jägermeister-Trikot von 1973. Aufgrund dieser Pionierleistung – manche sprechen sogar von „Revolution“ – hätte die Eintracht eigentlich eine dauerhafte Wild-Card für die 1. Liga verdient gehabt, statt weiter unten herumdümpeln zu müssen. Für ganze 100.000 Mark haben die Braunschweiger damals ihren guten Ruf verscherbelt. Weil Trikotwerbung in der bigotten DFB-Welt nicht erlaubt war, machten die Verantwortlichen den Hirschen sogar zum Vereinswappen; zur beabsichtigten Umbenennung in Jägermeister Braunschweig immerhin kam es nicht. Da sind die Firmen heute weiter: Man behauptet einfach, eine bestimmte Buchstabenkombination stünde gar nicht für eine Aufputsch-Plörre, sondern für die unverfängliche Umschreibung des Wortes Fußball. Auch wenn das Eintracht-Management meint, das Produkt Jägermeister würde heute „nicht mehr zu uns passen“, raten wir dringend zu einer Neubelebung der Geschäftsbeziehungen: Klebt sich die Eintracht wieder den Hirschen auf die Brust und heißt fortan ‚Halali‘ oder ‚Jahrmarkt Braunschweig‘ – die Erben von Jägermeister-Vater Günter Mast würden es sich was kosten lassen. Einziges Hindernis: Fußballertrikots dürfen nur für Getränke mit höchstens 15 Prozent Alkoholgehalt werben. Die Lösung? Jägermeister light!  RLO