Griechenland? Oberramsch!

EUROKRISE Ratingagenturen stufen die Kreditwürdigkeit Griechenlands noch weiter herab

LONDON dpa | Nächster Nackenschlag für die neue griechische Regierung: Wegen ihres Konfrontationskurses mit den internationalen Geldgebern senken die Ratingagenturen den Daumen über Athen. Die Agentur Standard & Poor’s (S&P) stufte die Bonitätsnote des Landes von „B“ auf „B-“, wie S&P am Freitag in London mitteilte. Zudem droht S&P dem Land kurzfristig mit weiteren Herabstufungen der Kreditwürdigkeit. Die Note liegt damit noch tiefer im sogenannten Ramschbereich. Kein anderes Land der Eurozone wird von S&P so schlecht bewertet.

Auch der S&P-Konkurrent Moody’s drohte Griechenland mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit. Die derzeitige Bonitätsbewertung sei entsprechend unter Beobachtung gestellt worden, teilte Moody’s am Freitag mit. Die Agentur begründete den Schritt mit dem unsicheren Fortgang der Gespräche über die Bedingungen der Hilfsprogramme für das hoch verschuldete Land. Die Moody’s-Bewertung ist ohnehin eine Stufe schlechter als bei S&P. Je kritischer die Ratingagenturen die Bonität eines Landes bewerten, umso schwerer wird es in der Regel, frisches Geld am Kapitalmarkt zu besorgen. Die neue Athener Regierung dringt auf eine Neuverhandlung der Sparvorgaben, die das Land von Kreditgebern erhalten hat.