Ran an die Rostfässer

NUKLEAR II Bis 2018 sollen Atommüllbehälter aus Depots in Brunsbüttel geborgen werden

KIEL dpa | Mit aufwendiger Spezialtechnik sollen im stillgelegten Atomkraftwerk Brunsbüttel Hunderte teils verrostete Fässer mit schwach- bis mittelradioaktivem Abfall geborgen werden. Dem Konzept des Betreibers Vattenfall hat die Atomaufsicht in Kiel jetzt zugestimmt. Die Fässer hätten viel zu lange nahezu unbeobachtet vor sich hin gerostet, sagte Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck (Grüne) am Montag.

Von 573 mit einer Spezialkamera untersuchten Behältern sind 154 schwer beschädigt. Vattenfall darf sie nun aus sechs unterirdischen Lagerräumen herausholen und zur Endlagerung verpacken. Ferngesteuerte Spezialgreifer sollen die Fässer herausheben. Die Aktion soll in diesem Herbst beginnen und etwa drei Jahre dauern.

Als ein stark verrostetes Fass vor rund drei Jahren in Brunsbüttel entdeckt wurde, erregte dies Aufsehen. Die insgesamt 632 Fässer sollten eigentlich seit Mitte der 1990er Jahre in Niedersachsen im Endlager Schacht Konrad sein. Doch dessen Inbetriebnahme hat sich immer wieder verzögert. Nun steht 2022 als Eröffnungstermin im Raum.