Schwere Kämpfe vor Friedensgipfel

UKRAINE Tote und Verletzte bei erneuten Gefechten im Donbass

KIEW taz | Einen Tag vor der Friedenskonferenz in der weißrussischen Hauptstadt Minsk, wo die Staatschefs von Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich um ein Ende des Krieges ringen werden, wird im Osten der Ukraine weiter gekämpft. Mindestens sieben Soldaten und fünf Zivilisten seien allein seit Montag den Gefechten zum Opfer gefallen, berichtete Militärsprecher Wladislaw Seldesnow.

Um Debalzewe wurde ebenfalls intensiv gekämpft. Die Aufständischen berichteten, dass sie den Ring um die Stadt fast geschlossen hätten. Damit, so ein Kämpfer, habe man fast 10.000 ukrainische Soldaten und Freiwillige eingekesselt. Auch das militärische Hauptquartier der Ukraine im Osten des Landes sei nach den Worten von Präsident Petro Poroschenko unter Raketenbeschuss geraten. Es gebe Verletzte unter den Soldaten, erklärte er am Dienstag.

Im rund 100 Kilometer entfernten Kramatorsk wurde ebenfalls gekämpft. Bei einem Angriff auf ein Wohngebiet seien zahlreiche Zivilisten verletzt worden. Ein Augenzeuge berichtete von mindestens einer toten Frau.

Auch Kiew startete eine Offensive. Der Freiwilligenverband Asow und die Nationalgarde berichteten von einem Angriff auf mehrere von den Separatisten kontrollierte Orte in der Nähe von Nowoassowsk. „In Kominternowo weht wieder die ukrainische Flagge, in Schirokino säubern wir einen weiteren Checkpoint“, berichtete ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte.

Vor zwei Tagen hatte eine Explosion die ostukrainische Metropole Donezk erschüttert. Eine derart heftige Detonation habe sie in diesem Krieg noch nie erlebt, erklärte eine Bewohnerin namens Galina gegenüber der taz. CB

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