Aids-Beratung verlegt

Senat plant Zusammenlegung von Beratungsstellen für HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten

Der Senat plant, ab 2008 die bisherige Aids-Beratungsstelle am Berhard-Nocht-Institut (BNI) mit der „Zentralen Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten“ in Altona zusammen zu legen. Dies sei „de facto das Aus für das Beratungsangebot am BNI“, sagt der SPD-Schwulenpolitiker Lutz Kretschmann-Johannsen. Dies sei unverständlich, da es steigende Neuinfektionen bei Homosexuellen gebe.

Seit 2003 gibt es diesen Ansteig bei den HIV-Infektionen. Nach den jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts in Berlin gab es von Juli 2006 bis Juni 2007 188 neu gemeldete Infizierte, darunter 117 Männer, die Sex mit Männern haben. Insgesamt leben 1.676 Hamburger mit der HIV-Diagnose.

Die SPD wirft nun dem Senat vor, die Aids-Beratung kaputt zu sparen. So war bereits 2004 die Beratungsstelle vom Lübeckertordamm nach St. Pauli verlegt und von fünf auf zwei Stellen reduziert worden. Da nun eine der verbliebenen Stellen unbesetzt ist und der zweite Mitarbeiter bald in Rente geht, werden weitere Einsparungen befürchtet.

Laut Gesundheitsbehördensprecher Hartmut Stienen sind diese Ängste unbegründet: „Die Stelle wird nachbesetzt“, sagt er. „Auch wird es weiter kostenlose HIV-Tests geben.“ Die gemeinsame Beratung sei sinnvoll: Bei der Zielgruppe sei nicht nur die Aids-Infektionsrate, sondern auch die Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten überproportional hoch. KAJ