Koch hat neuen Wahlkampfhit

WIESBADEN taz ■ Die angeblich drohende „Gefahr einer Koalition von SPD, Grünen und PDS“ nach der Hessenwahl im Januar wird der Wahlkampfhit für die Union, so der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) gestern in Wiesbaden. Genau 100 Tage vor dem Wahltermin räumt Koch offen ein, mit seiner Strategie vor allem die bisherigen eher konservativ orientierten, bodenständigen Wähler der SPD in Nordhessen beeindrucken und zur Stimmenabgabe für die CDU animieren zu wollen. Das Schüren der Angst vor einer „kommunistischen Machtübernahme“ in Wiesbaden bei einer Koalition unter Einschluss der Linkspartei soll natürlich auch die eigenen Stammwähler zum Urnengang bewegen. Denn dass es bei den zuletzt prognostizieren 43 Prozent für die Union eng werden kann, weiß der kampagnenerfahrene Landesparteichef. Die für eine Koalition mit der CDU zur Verfügung stehende FDP wird gerade einmal mit sieben Prozent gehandelt. Kommt die Linke nicht in den Landtag, wird Koch zusammen mit der FDP wohl weitere fünf Jahre lang das Land regieren können – falls es nach der Bundestagswahl 2009 keine anderen Optionen für den ehrgeizigen Eschborner gibt. Schafft es die Linke aber, werden die Karten neu gemischt. Eine große Koalition zusammen mit der SPD hält Koch allerdings für unrealistisch. KPK