Werra und Weser sollen süß bleiben

Die niedersächsische Landesregierung dringt auf eine Verringerung der Salzbelastung von Werra und Weser durch Abwässer des hessischen Düngemittel-Herstellers K+S. Der Landtag in Hannover forderte die Regierung am Donnerstag auf, sich für eine Beteiligung Niedersachsens an einem Runden Tisch einzusetzen. Dort sollten Strategien zur Verringerung der Salzfracht erarbeitet werden. Der Grenzwert für den Chloridgehalt müsse von 2012 an gesenkt werden.

Zudem sollten die betroffenen Kommunen am Genehmigungsverfahren für die Salzlaugen-Entsorgung von K+S beteiligt werden. Das Unternehmen plant eine umstrittene 63 Kilometer lange Pipeline, über die Salzlauge vom Werk nahe Fulda in die Werra geleitet werden soll.

„Werra und Weser sind keine Abwässer-Kanäle“, sagte die CDU-Umweltexpertin Anneliese Zachow. Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) sagte, K+S müsse die unternehmerische Verantwortung für eine umweltgerechte Produktion und Entsorgung tragen.

Die Grünen im niedersächsischen Landtag forderten dagegen weitergehende Schritte. Es reiche nicht aus, wenn K+S von der Politik vage aufgefordert werde, neue Lösungen für Entsorgung der Salzlauge zu finden, sagte die umweltpolitische Sprecherin Dorothea Steiner. Es müsse vielmehr sofort ernsthaft geprüft werden, ob die Abwässer nicht über eine Pipeline in die Nordsee geleitet werden können. DPA