UNTERM STRICH

Ein Schlag ins Gesicht: Das Filmfestival in Rom ist gerade in vollem Gange, da kommt Italiens Kulturminister Giancarlo Galan und verkündet polternd dessen baldiges Ende. Das Festival solle abgeschafft werden, da es in Konkurrenz mit dem Festival von Venedig stehe, ließ der Minister in einem Interview verlauten, heißt es in der österreichischen Tageszeitung Standard. Auch bei den Erklärungen geizte er nicht mit harten Worten. „Das Filmfestival von Venedig hat eine Geschichte und ein Prestige, das das Event in Rom nicht hat und nicht haben kann“, meinte der Minister. Dabei war das römische Filmfest vor gerade einmal sechs Jahren bewusst als Gegenentwurf zum Filmfestival in Venedig ins Leben gerufen worden.

Sorge um Förderungsprogramme: Der Deutsche Kulturrat fürchtet eine Schwächung der Unesco als Folge des Zahlungsstopps der USA und Kanadas. Die anstehenden Einschnitte im Etat der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur gingen wahrscheinlich auch zulasten wichtiger Programme wie der Alphabetisierung, teilte der Spitzenverband der Bundeskulturverbände am Mittwoch in Berlin mit. Zwar sei es fraglich, ob ein Beitritt Palästinas zur Unesco das richtige Instrument sei, um völkerrechtliche Anerkennung zu erlangen. Die Reaktion der USA und von Kanada sei jedoch unangemessen. Die Regierungen der USA und Kanadas hatten wegen des Beitritts Palästinas zur Unesco ihre Beitragszahlungen gestoppt.

Der Prix Goncourt, der wichtigste französische Literaturpreis, geht in diesem Jahr an den Autor Alexis Jenni für seinen Erstlingsroman „L’art français de la guerre“ (Die französische Kriegskunst). Dies gab die Jury am Mittwoch bekannt. Mit fünf gegen drei Stimmen wurde der 48-jährige Biologieprofessor im ersten Wahlgang gewählt. Der Roman erzählt von einem ehemaligen französischen Fallschirmjäger, der in den Kolonialkriegen des 20. Jahrhunderts mitkämpfte. Einige Kritiker haben das Buch mit Célines „Reise ans Ende der Nacht“ verglichen.