die anderen über den türkisch-kurdischen konflikt
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Der Tages-Anzeiger aus Zürich kommentiert: Noch muss der schlimmste Fall nicht eintreten. Die Vereinigten Staaten müssten endlich alle Hebel gegen die PKK-Präsenz in Bewegung setzen. Mit ihrer sträflichen Untätigkeit lassen sie nicht nur einen jahrzehntealten Alliierten im Stich, sie beschwören einen neuen Krieg herauf. Die Türken müssten ihren Dünkel ablegen und direkt mit den kurdischen Führern des Nordirak verhandeln. Und die Kurden des Nordirak müssten begreifen, dass eine Kooperation gegen die PKK in ihrem ureigensten Interesse liegt. Dann könnte sich eine heraufziehende Katastrophe sogar noch in eine Chance verwandeln.

Die Zeitung El Periódico de Catalunya aus Barcelona meint: Mit einer Mischung aus Schrecken und Unentschlossenheit beobachten die Führer der westlichen Welt den Aufmarsch türkischer Truppen. Die Türkei ist ein wichtiger Verbündeter für die USA in einer Region, in der Washington kaum Freunde hat. Ein Angriff auf den Nordirak könnte die kurdischen Rebellen zwar schwächen, aber nicht entscheidend schlagen. Die USA sind am Zug. Washington wirkt aber unschlüssig. Es hat bisher nicht seine Diplomatie mobilisiert, um die Kurden von ihren Provokationen gegen die Türkei abzuhalten und Ankara auf die Gefahr einer Destabilisierung des nördlichen Irak hinzuweisen.