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„Beihilfe zum Völkermord“

Der langjährige taz-Korrespondent in Istanbul, Jürgen Gottschlich, geht in seinem neuen Buch „Beihilfe zum Völkermord“ der deutschen Rolle bei der Vertreibung der Armenier in der Türkei im Jahr 1915 nach. Demnach hätten deutsche Militärs und Diplomaten im Osmanischen Reich von Massakern gewusst und die Vertreibung der Armenier gutgeheißen, bei der über eine Million Menschen ums Leben kamen.

Der Autor ist an die Orte der damaligen Ereignisse gereist, hat Nachkommen der betroffenen Familien befragt sowie deutsche und türkische Archive durchforscht. Ein Problem ist, dass viele zeitgenössische Dokumente im Archiv der türkischen Armee in Ankara lagern und für Außenstehende nicht einsehbar sind. Das Buch erscheint anlässlich des 100. Jahrestags der Völkermords an den Armeniern, der am 24. April begangen wird.

Das Buch „Beihilfe zum Völkermord“ ist ab sofort im Handel erhältlich. Es ist im Ch. Links Verlag, Berlin, erschienen, hat 344 Seiten und kostet 19,90 Euro.