SPD kritisiert den Aufsichtsrat der EWE

SIGN-SKANDAL Lückenlose Aufklärung fordert der Oldenburger SPD-Vorsitzende Jürgen Krogmann

Heftige Kritik am Aufsichtsrat des Oldenburger Energiekonzerns EWE AG kommt jetzt auch von der dortigen SPD. Deren Vorsitzender Jürgen Krogmann, der seine Partei im niedersächsischen Landtag vertritt, zweifelt insbesondere die Rolle des EWE-Aufsichtsratsvorsitzenden Günther Boekhoff an.

Der Aufsichtsrat hatte am Freitag getagt und trotz zweier Skandale, in die EWE-Chef Werner Brinker verwickelt ist, dem Vorstand das uneingeschränkte Vertrauen ausgesprochen. Dennoch sollen beide Fälle von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersucht werden.

Brinker steht seit Wochen in den Schlagzeilen, weil EWE Geldflüsse in Millionenhöhe an das Schulpräventionsprogramm „Sign“ offenbar nicht ausreichend kontrolliert hatte. Außerdem hatte Brinker eine hohe Unternehmensgeldbuße aus dem Jahr 2007 im Zusammenhang mit Schmiergeldzahlungen an den Bürgermeister von Eberswalde dem Aufsichtsrat verschwiegen. Diverse Fragen sind weiterhin ungeklärt, auch Boekhoff bekannte, sie nicht beantworten zu können.

Krogmann verlangt „lückenlose Aufklärung“ und fragt, warum der EWE-Führung pauschal das Vertrauen ausgesprochen worden sei, „bevor das Ergebnis einer externen Prüfung vorliegt“. Der Aufsichtsratsvorsitzende habe die Aufgabe, den Vorstand zu überwachen. Krogmann: „Es bestehen Zweifel daran, ob Herr Boekhoff diese Aufgabe noch wahrnehmen kann und will.“ Boekhoff wollte Krogmanns Kritik nicht kommentieren. „Ich nehme das zur Kenntnis“, sagt er. FEZ