Türkisches Anti-Separatisten-Getöse

betr.: „Die gefährliche Wut“, taz vom 30. 10. 07

Mehrere Jahre hat die PKK einseitig Waffenruhe erklärt und sich weitgehend daran gehalten. Es hat nur nichts genützt. Zaghafte Ansätze der AKP-Regierung gingen schnell unter im Anti-Separatisten-Getöse der Nationalisten. Da muss man auch die deutsche Regierung fragen, ob sie nicht die traditionelle Verbundenheit mit dem türkischen Staat übertreibt. Kaiser Wilhelm ist doch schon länger tot.

Es ist von ihr zu fordern, dass sie endlich die Verfolgung der PKK als terroristische Vereinigung offiziell aufgibt, und zweitens, dass sie bei der türkischen Regierung darauf dringt, dass PKK-KämpferInnen nach einer Amnestie die Chance bekommen, etwas anderes als Kriegshandwerk zu betreiben. Auch wenn das zunächst wie ein antitürkischer Affront aussieht, bin ich mir nicht einmal sicher, ob die gegenwärtige AKP-Regierung das wirklich so sehen würde.

Im Übrigen ist es auch nicht hilfreich, wenn die taz (30. 10., S. 3) von den „kurdischen Separatisten der PKK“ redet. Meines Wissens hat die PKK bis zum heutigen Tag nie davon geredet, einen eigenen Staat zu wollen. HANNS HEIM, Berlin