DAS DETAIL
: Incognito

Wie bitte? Jüdische Gemeindemitglieder in Berlin haben Angst, erkennbar zu sein

Die Versandart des Magazins Jüdisches Berlin soll von nun an eine andere sein. Seit 1998 erscheint das Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin einmal im Monat und wurde bisher ebenso wie andere Magazine ganz normal nach Hause geliefert. Ab jetzt bekommen die Gemeindemitglieder und Abonnentinnen das Magazin nur noch im neutralen Umschlag geschickt. Nach den Attentaten in Paris und auf eine Synagoge in Kopenhagen ist die Angst vor Übergriffen deutlich gestiegen. „Um die Wahrscheinlichkeit von Anfeindungen gegen unsere mehr als zehntausend Gemeindemitglieder zu reduzieren“, habe man diese Maßnahme ergriffen, erklärt Ilan Kiesling, Sprecher der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Einige Gemeindemitglieder überlegten, ihr Abo gar zu kündigen, damit sie besser vor potenziell antisemitischen Nachbarn geschützt seien. Damit geht für die zumeist ehrenamtlich Beschäftigten des Magazins nicht nur der Werbeeffekt verloren. Obendrauf kommen nun zusätzliche Ausgaben für die Umschläge und den Versand. JSP