ERBEN JÜDISCHER KUNSTHÄNDLER KLAGEN GEGEN DIE BUNDESREPUBLIK
: Ist der Welfenschatz Nazi-Raubkunst oder nicht?

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat auf den drohenden Rechtsstreit um den Welfenschatz gelassen reagiert. „Uns sind keine neuen Fakten zu dem Fall bekannt“, sagte Grütters am Dienstag. Für die Bundesregierung gelte weiter die Empfehlung der „Limbach-Kommission“, die bei dem bedeutenden Kirchenschatz, der zur Sammlung der Berliner Museen zählt, keine Anhaltspunkte für NS-Raubkunst gesehen hat. Auch SPK-Präsident Hermann Parzinger zeigte sich „verwundert“ über die Klage.

Die Nachfahren zweier deutsch-jüdischer Kunsthändler hatten am Montag die Restitution des Welfenschatzes verlangt und Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland an einem US-Bundesgericht in Washington D. C. eingereicht, erklärte einer der Erben-Anwälte. Die rund 40 wertvollen Goldschmiedestücke – darunter Kelche, Büsten, Statuen und Kreuze – seien 1935 nicht freiwillig von den Kunsthändlern, sondern auf Druck der Nazis – „NS-verfolgungsbedingt“ – verkauft worden. Der spätere Erwerb durch die Berliner Museen sei damit unrechtmäßig. Die Limbach-Kommission empfahl 2013, den Schatz im Besitz der SPK zu belassen. (rola, dpa)