: Ohrfeige im Revier kassiert
Von Krise und Zuversicht: Desolate Wolfsburger assistieren dem VfL Bochum beim Bundesliga-Befreiungsschlag
Ein 5 : 3 (4 : 0) in Bochum markiert das Ende der jüngsten Wolfsburger Erfolgsserie. Dafür verließen die Bochumer nach nach neun sieglosen Pflichtspielen die Abstiegsplätze der Fußball-Bundesliga. Vor 20 940 Zuschauern trafen für Bochum am Sonntag der überragende Stanislas Sestak (4./44. Minute), Marcel Maltritz (20./Foulelfmeter), Danny Fuchs (42.) und Joel Epalle (63.). Die Gegentreffer durch Marcel Schäfer (50.) und Grafite (56./73.) waren kaum mehr als Ergebniskosmetik der für 34 Millionen Euro verstärkten, aber in der ersten Halbzeit desolat wie ein Absteiger spielenden Wolfsburger.
Die neu formierte Innenverteidigung der Niedersachsen mit Quiroga und Alexander Madlung sah bereits in der 4. Minute alt aus: Keiner fühlte sich sich für Sestak zuständig, der völlig frei vor VfL-Torwart Simon Jentzsch auftauchte und nach Flanke von Joel Eppalle aus kurzer Distanz zur Bochumer Führung einköpfte.
Die frühe Führung verlieh dem Spiel der ohne fünf Stammspieler angetretenen Gastgeber Sicherheit. Bis auf einen Schuss von Vlad Munteanu (16.) war von Wolfsburger Offensivbemühungen wenig zu sehen. Die völlig enttäuschenden Niedersachsen waren in allen Belangen unterlegen: Vieles blieb Stückwerk oder resultierte. Bochum hätte zur Halbzeit sogar höher als 4 : 0 führen können.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte die Mannschaft von Trainer Marcel Koller dann den Fehler, sich komplett zurückzuziehen. Prompt kamen die nach einer Standpauke von Felix Magath agileren Wolfsburger zu zwei schnellen Treffern durch Schäfer und Grafite. Doch statt weiter nachzusetzen, offenbarte sich beim 5 : 2 von Epalle das ganze Dilemma der kaum vorhandenen Wolfsburger Defensive: Nahezu ungestört konnten die Bochumer sich den Ball im gegnerischen Strafraum zupassen. ULLI BRÜNGER, DPA
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