Halb aufm Baum

MOORBURGTRASSE Gegner kündigen an, Planfeststellung nicht zu akzeptieren

Hafenstraße will Vattenfall das Recht entziehen, unter ihren Häusern zu bauen

Widerstand haben die Gegner der Fernwärmeleitung aus dem geplanten Kohlekraftwerk Moorburg angekündigt. „Wir werden die Genehmigung nicht respektieren“, sagte Volker Gajewski von der Bürgerinitiative „Moorburgtrasse stoppen!“ am Freitag. Gajewski und seine Mitstreiter hatten den Vormittag in der Messe beim Erörterungstermin für die Trasse verbracht.

„Wir haben heute Morgen fast ausschließlich über Verfahrensfragen diskutiert“, sagte BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch. Er kritisierte, dass erst kürzlich eine weitere Trassenvariante ins Verfahren eingebracht und die Einwender sehr unterschiedlich darüber informiert worden seien. Bei einem Erörterungstermin werden die Bedenken der Einwender diskutiert.

Die Firma Vattenfall will die Fernwärmeleitung unter der Elbe hindurch nach St. Pauli und weiter durch Altona führen. Das Projekt habe „eine Riesenauswirkung auf die Anwohner“, warnte Gajewski. Die Häuser drohten beschädigt zu werden, Bäume würden gefällt, Menschen müssten unter dem Baulärm leiden. Dabei sei das Projekt schädlich für das Erdklima, weil die Fernwärme aus Kohle gewonnen werde, ergänzte Ute Bertrand von Robin Wood. Ein Aktivist ihrer Organisation kündigte an, wieder einen Baum zu besetzen, sollte die Leitung gebaut werden.

Roda Verheyen, die Anwältin der Initiative, erklärte die Trasse für nicht genehmigungsfähig. Eine Planfeststellung sei nur möglich, wenn das Projekt für das Gemeinwohl nötig sei. Überdies seien die Risiken des Leitungstunnels nicht für einzelne Gebäude untersucht worden.

Wie Verheyen sagte, will die Hafenstraßen-Genossenschaft das Vattenfall bereits gewährte Recht wieder entziehen, die Fernwärmeleitung unter ihren Häusern zu bauen. Sie plane, dafür vor Gericht zu ziehen. Der Genossenschaft sei nicht klar gewesen, welche Risiken mit dem Bau verbunden seien. KNÖ