Vattenfall braucht Sicherheitschef

Der Energiekonzern Vattenfall schafft nach den Aufsehen erregenden Zwischenfällen in schwedischen und schleswig-holsteinischen Atomkraftwerken den neuen Posten eines „Kernsicherheitschefs“. Wie das Unternehmen am Montag in Stockholm weiter mitteilte, soll der noch nicht benannte Sicherheitschef Konzernchef Lars G. Josefsson direkt unterstellt sein. Außerdem werde Vattenfall einen „Atomsicherheitsrat“ für die Gesamtgruppe mit Josefsson an der Spitze einrichten.

Unterdessen stellten Fachleute in dem nach Pannen abgeschalteten Kraftwerk Brunsbüttel an zwei Armaturen des Reaktorwasserreinigungssystems Oberflächenrisse fest. Ähnliche Risse waren zuvor schon im Kraftwerk Krümmel entdeckt worden. Zudem sei im unabhängigen Notstandssystem ein kleineres Leck an einem Messanschluss ausgemacht worden, teilte Vattenfall am Montag mit. Die Funktion als Ersatzsystem zur Kühlung bei einem Störfall sei aber nicht beeinträchtigt gewesen. Beide Vorfälle gehörten in die Kategorie „N“ (Normal) und hätten daher untergeordnete sicherheitstechnische Bedeutung, hieß es.

Beide Meiler sind wegen technischer Probleme seit Sommer vom Netz. Zu dem Vorfall im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark erklärte Vattenfall, dass die Analysen nach dem von Josefsson als „sehr ernst“ eingestuften Störfall „Mängel in der Sicherheitsarbeit und der Sicherheitskultur“ enthüllt hätten. dpa