Roma: Angst vor mehr Rassismus

BUKAREST/ROM epd ■ Die Furcht der Roma in Europa vor Rassismus wächst. Nach Ansicht des führenden rumänischen Roma-Vertreters Florin Cioaba, der seit 1997 den Ehrentitel „König der Roma“ trägt und in Sibiu (Hermannstadt) residiert, ist die jüngste Gewaltwelle gegen Roma und Rumänen in Italien „ein Ausdruck von latentem Rassismus“. Dies sei aber nicht auf Italien beschränkt: „Es formiert sich in ganz Europa derzeit eine Bewegung gegen die Roma. Wir sind darüber sehr beunruhigt“, sagte Cioaba in einem epd-Gespräch. Scharfe Kritik äußerte Cioaba, der rund 500.000 Roma repräsentiert und auch stellvertretender Präsident der „Internationalen Union der Roma“ ist, an Politik und Medien, Justiz und Polizei in Italien wie Rumänien. Diese heizten derzeit die öffentliche Meinung gegen die Roma an. Auslöser von Übergriffen auf Gastarbeiter aus Rumänien in Italien, Rumänen wie Roma, war der Mord an einer 46-jährigen Frau, der einem Angehörigen der Roma angelastet wird. Der mutmaßliche Täter stammt aus dem Kreis Sibiu (Hermannstadt).