verpassen!: Italo-Pilcher
„Verlassen“, ARD, 20.15 Uhr
Eigentlich kann man jedem Filmemacher nur raten: bitte keine Sets an idyllischen Orten, an denen es pilchert, dass es nur so kracht. In diesem Fall pilchert es in Italien. Das Drama um ein geschiedenes Paar, das seine ausgebüchste Tochter sucht, spielt in einem Dörfchen in Ligurien. Dorthin, an den ehemaligen Urlaubsort der Eltern, ist die 17-jährige Julia (Janina Stopper) mit ihrem Freund vor ihrer Mutter Claudia (Martina Gedeck) geflohen, die wieder heiraten und von München nach Berlin ziehen will. Gegen Julias Willen. In der gemeinsamen Sorge um die verschwundene Göre nähern sich Claudia und ihr Ex-Mann Dieter (Harald Krassnitzer) wieder an – ein völlig überladener Plot, zu hübsch bis unglaublich theatralisch inszeniert. So fängt es auf dem Höhepunkt der Verzweiflung aus blauem italienischem Himmel heraus in Strömen zu regnen an. Sieht reizend aus, aber schöne Bilder allein können selbst den hochkarätigst besetzten familientherapeutischen Trip nicht retten. JH
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