Viele DDR-Ärzte waren Stasi-IM

DRESDEN epd ■ Eine Studie zur Stasi-Verstrickung von DDR-Ärzten bestätigt Schätzungen, wonach etwa drei bis fünf Prozent der Mediziner als Inoffizielle Mitarbeiter (IM) tätig waren. Der Anteil ist damit deutlich höher als im gesamten Volk mit etwa einem Prozent IM, sagte die Historikerin Francesca Weil gestern. Ihre Studie „Zielgruppe Ärzteschaft“ erscheint nächste Woche als Buch. Weil wertete Stasi-Akten von knapp 500 IM-Ärzten aus. Davon arbeiteten 35 Prozent auf höheren Posten wie Klinikleiter oder Chefarzt. 28 Prozent brachen die ärztliche Schweigepflicht.