die anderen über den ausgang der wahlen im kosovo
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Der Zürcher Tages-Anzeiger meint: Es besteht eine leise Hoffnung, dass Thaçi vor allem aus den Fehlern seiner politischen Gegner gelernt hat. Er wurde für das selbstherrliche Auftreten einiger Exrebellen, die nach dem Kosovokrieg Geschäfte plünderten und Jagd auf Serben machten, mehrmals an der Urne bestraft. Zu Recht. Jetzt könnte sein Traum, erster Ministerpräsident eines unabhängigen Kosovo zu werden, in Erfüllung gehen. Eine Wende zum Besseren kann der ehemalige Zürcher Student aber nur erreichen, wenn die EU eine schnelle Lösung der Statusfrage durchsetzt und danach mit ihrer geplanten Mission die Kontrolle in der Provinz übernimmt.

In London schreibt der Guardian: Das Ergebnis der Wahlen deutet ganz klar in Richtung einer baldigen Deklaration der Unabhängigkeit. Das macht es jedoch nicht einfacher, die Konsequenzen zu bewältigen. Die Perspektive für das Kosovo und den Balkan sieht jetzt gefährlicher und unsicherer aus als vor zehn Jahren.

Die Basler Zeitung kommentiert: Die Wahl von Thaçi, dem Ex-Guerillaführer, gäbe dem Westen die Chance, in letzter Minute einen Formelkompromiss durchzusetzen, der Kosovos legitimes Selbstbestimmungsrecht mit einer inhaltlich und zeitlich begrenzten Garantie von Serbiens territorialer Integrität verbände.