Massenflucht vor Somalias Krieg

NAIROBI/BERLIN dpa/taz ■ Angesichts zunehmender Gewalt in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ist die Zahl der Flüchtlinge in Somalia in den letzten Wochen dramatisch gestiegen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sprach gestern von einer Million – rund ein Zehntel der Bevölkerung. 600.000 davon sind Bewohner der Hauptstadt Mogadischu, die von den Kämpfen seit Februar vertrieben wurden; 200.000 ergriffen in den letzten zwei Monaten von dort die Flucht. Viele von ihnen leben unter dramatisch schlechten Bedingungen auf der Straße, die aus Mogadischu Richtung Nordwesten nach Afgooye führt. Während ein Teil der Flüchtlinge bei Freunden und Verwandten unter beengten Verhältnissen lebe, sorge der Zustrom von Neuankömmlingen in vielen Lagern für menschenunwürdige Verhältnisse. Die hygienischen Bedingungen förderten den Ausbruch von Krankheiten. Auch Wasser und Lebensmittel sind Mangelware. Ein weiterer Brennpunkt von Somalias Flüchtlingskatastrophe ist das umkämpfte Grenzgebiet zwischen der Republik Somaliland im Norden des Landes und der angrenzenden Region Puntland.