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UNTERM STRICH

Die Künstlerin Margret Eicher, die in ihren Arbeiten massenmediale Bilder in der traditionellen Form höfischer Tapisserien präsentiert, wobei sie Celebritys aus dem Polit-, Mode- und Unterhaltungszirkus breiten Raum gibt, stellt zurzeit in Baku aus. Das muss man nicht unbedingt tun. Es gibt gute Gründe, die dagegen sprechen.

Die hätte die deutsche Botschafterin in Baku, HeidrunTempel, der Künstlerin vor langer Zeit schon darlegen können. Aber da sagte sie noch ein Grußwort für den Katalog zu – um sich jetzt plötzlich von der Ausstellung in der Yarat Foundation zu distanzieren und das Grußwort ersatzlos zu streichen. Mit der Aussage, dass einige Werke Eichers die aserbaidschanische Gesellschaft verletzen könnten. Diese Sorge hätte sie doch wohl der Künstlerin und der Galeristin Anastasia Blockhina überlassen können, die sehr wohl wusste, was sie tat, als sie ihrer islamischen Gesellschaft im wohlvertrauten Medium der Tapisserie ein durch und durch westliches Bildverständnis vorstellte.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, in deren Obhut der legendäre Welfenschatz ist, hat Forderungen aus Braunschweig, die Goldreliquien dauerhaft in ihrer einstigen Heimat auszustellen, eine Absage erteilt. „Nein, da gibt es keine Überlegungen“, sagte eine Sprecherin.

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