„Oft falsche Berechnungen“
BERATUNG Die Verbraucherzentrale Bremen lädt zu einem Aktionstag mit Energie-Schwerpunkt ein
taz: Frau Czarnecki, wann lohnt sich ein Wechsel des Energieanbieters?
Irmgard Czarnecki: Wenn man davon ausgehen kann, dass man zu viel zahlt. Das ist bei 40 Prozent der Haushalte der Fall.
Wie zuverlässig sind Online-Tarifrechner für Strom und Gas?
Laut Stiftung Warentest sind Verivox und Check24 gut. Allerdings müssen die Verbraucher auch bei diesen Tarifrechnern die richtigen Dinge auswählen, um nicht auf unseriöse Angebote hereinzufallen. Den Neukundenbonus sollte man nicht auswählen, ebenso nicht die Zahlung per Vorkasse. Die Kündigungsfrist sollte bei einem Monat liegen und der Preis für ein Jahr garantiert sein.
Was muss man bei der Auswahl des Energieanbieters beachten?
Die eben genannten Punkte gelten natürlich auch allgemein. Außerdem ist es besser, dem bisherigen Anbieter nicht selbst zu kündigen, sondern das vom neuen Anbieter machen zu lassen. Sonst besteht die Gefahr, doch mal ohne Strom dazustehen.
Was kann man tun, wenn man glaubt, die Energieabrechnung sei zu hoch?
Am besten kommt man dann direkt zu uns in die Energieberatung, die kostet etwa fünf Euro. Es gibt vor allem bei Vertragsbestandteilen noch oft falsche Berechnungen – Preisgarantien werden nicht eingehalten oder ein Neukundenbonus nicht berechnet. Unsere Berater finden diese Fehler. Die Verbraucher sollten dann Widerspruch per Einschreiben mit Rückschein einlegen und darin alle kritisierten Punkte auflisten.
Gibt es ein großes Einsparpotenzial bei der Umsetzung von Energiespartipps?
Bei allem, was im Privathaushalt mit Heizung und Warmwasser zu tun hat, ja. Diese Bereiche machen 75 Prozent des Verbrauchs aus. Energiesparende Beleuchtung lohnt sich aus Umweltgesichtspunkten auch. Ich bezweifle aber, dass sich ein Wechsel von Glühbirne zu LED auf der Stromrechnung bemerkbar macht. INTERVIEW: JÖRDIS FRÜCHTENICHT
Kurzberatungen von 14 bis 20 Uhr, verschiedene Vorträge rund um Energie ab 15 Uhr
