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SHORTCUTS

■ Das Cabinet des Dr. Caligari Deutschland 1919/1920, R: Robert Wiene, D: Conrad Veidt, Werner Krauß

„Du mußt Caligari werden“ war die mysteriöse Botschaft, die 1920 überall in Berlin auf Plakaten auftauchte – auch für diese damals revolutionäre Werbekampagne ist der Stummfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“ in die Kulturgeschichte eingegangen. Er war der erste radikal expressionistische Film, in dem jede Perspektive verzehrt, jede Geste grotesk, jede Stimmung hysterisch war. Das extrem stilisierte Schauspiel von Conrad Veidt, Werner Kraus und Lil Dagover erinnerte eher an Pantomime.

Fr, 20 Uhr, Metropolis, Hamburg

■ Human Traffic Großbritannien 1999, R: Justin Kerrigan, D: John Simm, Lorraine Pilkington

In „Human Traffic“ des damals erst 25 Jahre alten walisischen Filmemachers Justin Kerrigan durchjagen fünf junge Freunde gemeinsam ein Wochenende voller Musik, Clubs, Drogen und natürlich den wichtigen Fragen des Lebens. Alles ist irrsinnig schnell, absolut ungeschönt und authentisch inszeniert. Dieser Film ist pures Lebensgefühl – und damit gewissermaßen der nächste Schritt nach „Trainspotting“.

Sa, 22 Uhr, B-Movie, Hamburg

■ Pepe Mujica – Der Präsident Deutschland 2014, R: Heidi Specogna

Die Dokumentarfilmerin Heidi Specogna hat einen empfindsamen Film über José Mujica gemacht, der es vom Guerilla-Kämpfer zum Präsidenten von Uruguay geschafft hat. Sie lernte ihn bei Recherchen zu ihrem Film „Tania la Guerillera“ kennen und widmete ihm und Uruguays kommunistischer Guerilla-Bewegung 1996 den Film „Tupamaros“.

Do, 17.30 Uhr; Fr, Sa, 18 Uhr; So und Mo, 16 Uhr; Di und Mi, 20.15 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

■ Pi USA 1997, R: Darren Aronofsky, D: Sean Gulette, Mark Margolis

Als der geniale wie verstörte Mathematiker Max die Zahl Pi endlich aufgeschlüsselt hat, stellen ihm Börsianer und Kabbalisten nach, die mit seinem Wissen die Rätsel ihrer Professionen lösen wollen. Die suggestive Schwarz-Weiß-Studie in Sachen Paranoia ist das schräge Debüt von Darren Aronofsky, der sich dann mit „The Wrestler“ und „Black Swan“ zu einem eher konventionellen Filmemacher entwickelte.

Sa, 20.30 Uhr, Koki, Lübeck

■ Adams Äpfel Dänemark 2005, R: Anders Thomas Jensen, D: Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen

Der dänische Regisseur erzählt in seiner bösen Komödie die Läuterungsgeschichte des gewalttätigen Neonazis Adam. Der soll nach der Entlassung aus dem Gefängnis von einem Pfarrer resozialisiert werden. Doch der Gottesmann, der noch zwei weitere Schützlinge in seiner Obhut hat, leugnet alles Böse bis zum völligen Realitätsverlust.

So, 18 Uhr, City 46, Bremen

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