Eine Behinderung zu haben, oder wie auch präszisiert werden könnte: von einer ignoranten Gesellschaft behindert zu werden, ist medial, wenn überhaupt, die Eintrittskarte zur letzten Seite, dem Vermischtes-Bereich der Zeitungen. Opfer wegen ihrer Behinderung, Helden trotz der Behinderung – das ist der übliche Rahmen für die Berichterstattung. Die alltägliche Lebensrealität, ohnehin ein eher stiefmütterlich behandeltes Thema in den Medien, wird für Menschen mit Behinderung praktisch völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt. Beim Jour Fixe in der Villa Donnersmarck soll es heute Abend in einer Podiumsdiskussion um genau diese Defizite in der medialen Darstellung gehen. JournalistInnen und Medienpersönlichkeiten diskutieren den Status quo und wollen gemeinsam mit den BesucherInnen darüber beraten, wie eine ausgewogenere und angemessenere Beachtung erreicht werden kann. Diese Art der öffentlichen Bewusstseinsbildung ist nicht nur nach Meinung der UN ein wesentlicher Schritt hin zu einer tatsächlich integrativen Gesellschaft, und so sind Menschen mit und ohne Behiderung, mit und ohne Medienhintergrund willkommen daran teilzuhaben, die Welt wieder ein kleines bisschen besser zu machen.

■ „Sehen und gesehen werden“ – Menschen mit Behinderung in den Medien: 30. November, 18 Uhr, Villa Donnersmarck, Schädestr. 9–13. Eintritt frei