Protest gegen schlechte Luft

KOALITION Während drinnen SPD und Grüne über die Umwelt verhandeln, wird draußen demonstriert

Begleitet von Protesten von Umweltorganisationen sind SPD und Grüne in Hamburg in ihre neunte Koalitionsrunde gegangen. Kurz vor Beginn der Gespräche zu den Themen Umwelt, Energie und Klimaschutz forderten am Donnerstag auf dem Rathausmarkt rund ein Dutzend Vertreter von Umweltorganisationen wie BUND, Hamburger Energietisch und Bürgerinitiativen die Parteien auf, sich um eine konsequente Luftreinhaltungspolitik zu kümmern. Außerdem sollten sie sich für ein Abschalten des Kohlekraftwerks Wedel starkmachen.

Bei den Gesprächen von SPD und Grünen prallen im Bereich Umweltschutz Welten aufeinander. So warfen die Grünen der SPD in der Vergangenheit stets vor, aktiv so gut wie nichts unternommen zu haben. Mehr als 200.000 Menschen lebten in Hamburg an Orten, an denen die Grenzwerte für die Luftreinhaltung überschritten würden, kritisierte BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch. Dabei sei die Stadt deshalb vom Verwaltungsgericht verurteilt worden. Statt die Entscheidung aber zu respektieren, überlege der Senat weiter, in Berufung zu gehen. „Hier müssen die Grünen jetzt kräftig verhandeln und etwas für die Umweltpolitik in Hamburg voranbringen“, sagte Braasch. In den vergangenen vier Jahren sei nicht viel passiert.  (dpa)