Chef der Bäder-Betriebe geht

SCHWIMMEN Ole Bestedt Hensing gibt seinen Posten bei den Berliner Bäder-Betrieben überraschend auf

Der Chef der Berliner Bäder-Betriebe, Ole Bested Hensing, will seinen Posten zum 30. Juni aufgeben. Er habe den Aufsichtsrat des landeseigenen Unternehmens „aus wichtigen, familiären Gründen“ um die vorzeitige Auflösung seines Anstellungsvertrages gebeten, teilten die Bäder-Betriebe am Donnerstag mit. Der Aufsichtsrat werde in einer Sondersitzung am kommenden Dienstag darüber beraten, kündigte der Sport- und Innensenator Frank Henkel (CDU) an. Er ist Vorsitzender des Gremiums.

Der Däne Hensing war bei der Anstalt des öffentliches Rechts im Mai 2013 mit dem Ziel angetreten, die sanierungsbedürftigen Berliner Bäder attraktiver zu machen. Ein knappes Jahr im Amt, erhöhte Hensing die Eintrittspreise von 4,50 Euro auf 5,50 Euro. Prompt gingen die Besucherzahlen 2014 zurück, allerdings war der Sommer auch nicht so gut wie in den Vorjahren. Das Ticket für freizeitorientierte Bäder wurde auf 7,50 Euro erhöht. Nicht nur deshalb hat die Opposition wiederholt eine Korrektur der Preispolitik angemahnt.

Hensing, vormals Chef des Tropical Island in Brandenburg, hatte große Pläne. Ursprünglich wollte er 5 große Wellnessbäder bauen und dafür 14 kleinere Schwimmbäder schließen. Schnell musste er aber erkennen, dass die Uhren in Berlin anders ticken. „Es geht alles viel langsamer, als ich dachte“, bekannte er einmal gegenüber der taz.

Das veränderte Bäderkonzept, das Henkel im Februar vorstellte, sieht den Erhalt aller 62 Bäder, darunter 37 Hallenbäder, vor. Zwei bestehende Bäder in Pankow und Mariendorf sollen zu Multifunktionsbädern umgebaut werden. Es werden keine reinen Spaßbäder sein: Neben einem Sportbecken soll es auch ein Plansch- und Warmwasserbecken geben. TAZ