Rentendebatte nervt Experten

BERLIN dpa ■ Die Debatte über eine erneute Anhebung des Rentenalters stößt bei Politikern und Fachwelt zunehmend auf Kritik. Der designierte Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, Klaus Brandner (SPD), sagte: „Es gibt keine Erkenntnis, warum wir plötzlich bis zum Alter von 70 Jahren und darüber hinaus arbeiten sollten.“ NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) meinte: „Es muss Schluss sein mit immer neuen Forderungen.“ Der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup, nannte die Diskussion „überflüssig“. Derweil sprach sich Saar-Ministerpräsident Peter Müller (CDU) für Lockerungen bei der Rente ab 67 aus. „Wer 45 Jahre gearbeitet hat, sollte in jedem Fall ohne Abschläge in Rente gehen können.“ Nach den Regelungen ist dies erst ab 65 Jahren möglich. Auch die SPD forderte auf ihrem Parteitag flexiblere Übergänge in Teilrente und Altersteilzeit. Die Diskussion hatte Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) angestoßen, der mit Blick auf die steigende Lebenserwartung sagte, man sei mit der Verlängerung der Lebensarbeitszeit „noch nicht am Ende“. Wirtschaftsforscher hatten ein Rentenalter von 70 Jahren ins Gespräch gebracht.