CDU mag Hansen doch

KLINIK-SKANDAL Röwekamp muss zurückrudern

Am 13. Dezember wollte die CDU in der Stadtbürgerschaft eigentlich die Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) vorführen. Weil sie dem Chef der städtischen Kliniken, Diethelm Hansen, wegen des Frühchen-Skandals nicht gekündigt hatte. Nachdem Briefe bekannt geworden waren, in denen Beschäftigte auf Personalmangel in der Frühchenstation hingewiesen hatten, hatte CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp gar mit „parlamentarischen Maßnahmen“ gedroht, wenn Jürgens-Pieper Hansen nicht suspendiere.

Am Donnerstag in der Gesundheitsdeputation erklärte Hansen, es sei normal, dass Chefärzte mehr Personal fordern. Und der CDU-Vertreter in der Deputation, der gesundheitspolitische Sprecher Rainer Bensch, lobte Hansen plötzlich für seine transparente Darstellung. Die Forderung, Hansen zu suspendieren, sei „zu dessen eigenem Schutz“ gedacht gewesen, erklärte Bensch gestern, einen Tag nach der Sitzung. Man habe ihn „aus der Schusslinie nehmen“ müssen.

Vier Tage zuvor hatte Bensch in der Fraktionssitzung der CDU Röwekamps Position unterstützt. Röwekamps Konkurrentin um den Landesvorsitz, Rita Mohr-Lüllmann, hatte gegen dessen Antrag gestimmt, weil sie derart „populistische Aktionen“ ablehne, wie sie sagte. Die Gesundheitssenatorin hatte an Röwekamp geschrieben: „Bitte hören Sie auf, diese bedauerlichen Ereignisse im Klinikum Bremen-Mitte für Ihre parteipolitischen Zwecke zu instrumentalisieren.“ kawe