Thyssen-Krupp landet jetzt tief im Minus

FRANKFURT rtr | Der Stahlkonzern Thyssen-Krupp hat wegen hoher Abschreibungen im Stahl- und Edelstahlgeschäft einen Milliardenverlust eingefahren. Im Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende September) sei ein Fehlbetrag von 1,783 Milliarden Euro verbucht worden, teilte der Konzern am Freitag mit. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 927 Millionen Euro erzielt worden. Zwar konnte Thyssen-Krupp den Umsatz um 15 Prozent auf 49 Milliarden Euro erhöhen. Wertberichtigungen von 2,9 Milliarden Euro machten jedoch das Ergebnis zunichte. Dennoch sollen die Aktionäre eine Dividende von 45 Cent je Aktie erhalten.

Konzernchef Heinrich Hiesinger hatte die Probleme im amerikanischen Stahlgeschäft von seinem Vorgänger Ekkehard Schulz übernommen. Unter dessen Führung waren die Kosten für die beiden neuen Stahlwerke in den USA und Brasilien explodiert. Doch auch im laufenden Prozess verhagelt das Geschäft Thyssen-Krupp das Ergebnis. Die Sparte Steel Americas schloss das Geschäftsjahr mit einem operativen Verlust von gut einer Milliarde Euro ab. Im europäischen Stahlgeschäft konnte Thyssen-Krupp zulegen. Auch im Anlagenbau und der Aufzugssparte konnte der Konzern punkten. Analysten bezeichneten die Abschreibungen als unerwartet hoch. Die Thyssen-Krupp-Aktie notierte am Freitag mehr als zwei Prozent im Minus.

Sonntaz SEITE 16, 17