NRW: Streiks im Advent

Ver.di-Bezirk will Handel im Weihnachtsgeschäft treffen

BERLIN taz ■ Die Gewerkschaft Ver.di hat in Nordrhein-Westfalen weitere Streiks im Einzelhandel beschlossen. Es werde mit Sicherheit „Streikaktionen im Weihnachtsgeschäft“ geben, kündigte der Ver.di-Handelsexperte Folkert Küpers an. Das hat die Tarifkommission am Dienstag beschlossen. Über Termine und Betriebe werde die Gewerkschaft in der nächsten Woche informieren, sagte Küpers weiter.

Der Kurs der Gewerkschaft in dem einwohnerstärksten Bundesland ist entscheidend, weil die Gewerkschaft dem Landesbezirk im Tarifkonflikt eine „Vorreiterrolle“ zugewiesen hat, wie es in der Bundeszentrale heißt – auch andere Landesbezirke haben angekündigt, in den Adventswochen Kaufhäuser, Supermärkte und Discounter zu bestreiken. Dabei geht es um ein Verteidigungsgefecht: Die Arbeitgeber haben Ende 2006 den Manteltarifvertrag für Zuschläge für Spät- und Nachtarbeit gekündigt. In Nordrhein-Westfalen boten sie zuletzt stark gekürzte Zuschläge und einen Lohnaufschlag von 1,7 Prozent an.

„Verrechnet man die Kürzung der Zuschläge mit dem angebotenen Aufschlag, ergibt das für eine Verkäuferin ein Minus von 180 Euro im Monat“, sagt Gewerkschaftssekretär Küpers. Ver.di fordert 4,5 Prozent mehr Geld, die Wiedereinsetzung der Zuschläge, ein Mindesteinkommen von 1.500 Euro brutto und einen Sicherheitstarifvertrag. Er regelt zum Beispiel die Mindestbesetzung in Filialen. US