Hamburger Lösung für Sietas

WERFTEN Rettung für Sietas in Sicht. Verkauf von Blohm-Voss an britischen Investor steht kurz bevor

Eine „Hamburger Lösung“ zur Rettung der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde strebt der Senat der Hansestadt an. Die Wirtschaftsbehörde ist nach Informationen der taz in Gesprächen mit ortsansässigen Firmen. Parallel werde allerdings auch international nach einem Partner gesucht, sagte Behördensprecherin Susanne Meinecke am Montag auf Anfrage der taz. Die 1635 gegründete Werft an der Mündung der Este in die Elbe hatte vor zwei Wochen Insolvenz angemeldet. Seitdem wird ein Kapitalgeber gesucht.

Der Teilverkauf der Hamburger Werft Blohm+Voss ist nach Angaben des Essener Mutterkonzerns Thyssen Krupp „weit fortgeschritten“. Medienberichte, dass ein Vertrag mit dem britischen Finanzinvestor Star Capital binnen 14 Tagen unterschriftsreif sei, wollte eine Sprecherin am Montag nicht bestätigen. Ziel sei es, bis zur Hauptversammlung im Januar eine Lösung zu finden.

Der britische Finanzinvestor will den zivilen Schiffbau mit 476 Millionen Euro Umsatz und 1.600 Beschäftigten übernehmen. Der in der Kieler U-Boot-Werft HDW gebündelte militärische Schiffbau solle bei Thyssen Krupp bleiben. Star Capital habe sich verpflichtet, kein Personal abzubauen.

Das sei „ein gutes Zeichen“, sagte der grüne Hamburger Wirtschaftspolitiker Anjes Tjarks am Montag der taz. Nun müsse der Senat „eine langfristige Perspektive für die Hamburger Werftenindustrie entwickeln“, fordert Tjarks. SMV