Teddy-Streit: Lehrerin geht es gut

Die im Sudan inhaftierte Britin meldet sich zu Wort. Oberhaus-Vertreter vermitteln

LONDON dpa ■ Nach einer Woche in Haft hat sich eine britische Lehrerin, die wegen eines Teddys namens Mohammed im Sudan verurteilt wurde, erstmals an die Öffentlichkeit gewandt. „Ich möchte, dass die Menschen wissen, dass ich gut behandelt werde, und vor allem, dass ich anständig zu essen bekomme“, erklärte Gillian Gibbons am Samstagabend in einer Mitteilung an den britischen Sender Channel 4.

Die Frau aus Liverpool war am vergangenen Donnerstag wegen Beleidigung des Islams zu 15 Tagen Haft verurteilt worden, war aber schon am Sonntag vor einer Woche festgenommen worden. Gibbons Schüler hatten einen Teddy nach dem Propheten Mohammed benannt. Der Streit hatte wütende Proteste von Gläubigen in dem islamischen Land ausgelöst. Unterdessen bemühten sich die muslimischen britischen Oberhaus-Vertreter Lord Nazir Ahmed von der Labour-Partei und Baroness Sayeeda Warsi von den Konservativen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum weiter, Präsidenten Omar Hassan al-Baschir zu treffen. Dieser kann als einziger Gibbons begnadigen. Aus Furcht vor Ausschreitungen in Khartum wurde die 54-jährige Lehrerin an einen unbekannten Ort gebracht.