Britische Lehrerin im Sudan ist wieder frei

Die wegen der „Teddy-Affäre“ in Khartum inhaftierte Gillian Gibbons wird begnadigt und Diplomaten übergeben

NAIROBI/KHARTUM dpa ■ Die wegen Verletzung religiöser Gefühle im Sudan inhaftierte britische Lehrerin Gillian Gibbons ist frei. Wie der britische Rundfunksender BBC am Montag berichtete, wurde die 54-Jährige britischen Diplomaten übergeben. Aus Sicherheitsgründen wurden keine Angaben über ihren Aufenthaltsort gemacht. Gibbons war am Donnerstag zu einer Haftstrafe von 15 Tagen verurteilt worden, nachdem die Lehrerin einer christlichen Privatschule in der sudanesischen Hauptstadt siebenjährigen Schülern erlaubt hatte, einen Teddy „Mohammed“ zu nennen. Einige Muslime sehen in der Benennung des Stofftiers Gotteslästerung, weil ihr wichtigster Prophet auch Mohammed hieß.

Zunächst war Gibbons am Montagmorgen begnadigt worden. Eine kleine Gruppe von Demonstranten protestierte vor der britischen Botschaft in Khartum gegen die angekündigte Begnadigung. Am vergangenen Freitag hatten tausende Demonstranten auf den Straßen von Khartum Gibbons’ Tod gefordert. Die britischen Oberhausabgeordneten Lord Nazir Ahmed von der Labour-Partei und Baroness Sayeeda Warsi von den Konservativen hatten sich in einer privaten Initiative um Gibbons’ Freilassung bemüht.