Kurzkritik: Andreas Schnell über „CAFFEE“: Nicht ganz rund
Es könnte eine runde Sache sein: vom Gratiskaffee im Foyer über den Veranstaltungsort, die alte Stauerei im ehemaligen Hafen, bis zum Motiv aus dem berühmten Kaffeekanon von Carl Gottlieb Hering: C-A-F-F-E-E.
Fünf internationale Tänzerinnen/Choreografinnen waren vom posttheater eingeladen worden, sich für das mit dem Bremer Autoren- und Produzentenpreis 2010 ausgezeichnete Projekt „CAFFEE“ mit der Lieblingsdroge der Deutschen zu befassen. Es entstand eine Sequenz von Solo-Choreographien, strukturiert durch einen Moderator, der Themen setzt, die choreographisch interpretiert werden: Exotismus, Globalisierung, Emanzipation, Kapitalismus. Videoprojektionen sorgen für eine weitere Klammer, doch ist „CAFFEE“ eher ein kurzweiliger und lehrreicher, aber heterogener Bilderbogen als ein durchkomponiertes Stück.
Höhepunkte hat es gleichwohl einige, wie Yuko Satos Tanz über eine unglückliche Kaffeetrinkerin oder das Ertönen des Kanon-Motivs aus sogenannten Boomboxes in Form von Kaffeebohnen, die auf Notenlinien auf dem Bühnenboden gesetzt werden. Anderes, wie die Choreographie von Angela Kecinski, die zur Premiere für Magali Sander Fett einsprang, bleibt Andeutung.
Weitere Vorstellungen: Samstag, 10., sowie Freitag, 16. bis Sonntag, 18. 12., 20 Uhr, Stauerei
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