SO GEHT KAPITALISMUSKRITIK: STRASSENPERFOMANCE IN KREUZBERG
: Das Geld ist da!

Manchmal liegt das Geld auf der Straße – wie hier auf der Solmsstraße in Kreuzberg. Natürlich kein echtes. Der Performer „Milano“ hat Matten mit 10.000- oder 100.000-Euro-Scheinen beklebt. Vor den Matten bremsen Autos ab. Ein Fahrer schaut den Künstler an, der gibt ihm ein Zeichen, der Wagen fährt über die Scheine. „Sie trauen sich nicht, über das Geld zu fahren, es ist heilig“, sagt „Milano“.

„Das Geld ist da – man kann es nur nicht aufheben“, erklärt der Kreuzberger seine Aktion. Sie symbolisiere die Nichtverfügbarkeit des Kapitals, aber auch die drohende Inflation. Seit Monaten verfolgt er die Entwicklung der Staatsschuldenkrise. Vor allem Angela Merkel habe ihn inspiriert: „Sie ist viel zu viel vernünftig. Man muss verrückter als die Verhältnisse sein.“

Geld und Öffentlichkeit sind schon lange „Milanos“ Themen. Am Reformationstag erst schlug er „95 Thesen gegen den Kapitalismus“ an die Deutsche Bank. BC

Foto: Wolfgang Borrs