„Ich kann das nicht mit ansehen“

LINKSPARTEI Chefkandidat Dietmar Bartsch über den Stillstand der Partei und seine Pläne

BERLIN taz | Der Kandidat für den Linken-Vorsitz, Dietmar Bartsch, hat den derzeitigen Zustand seiner Partei als Grund für seine Bewerbung genannt. „Ich habe mir die Entscheidung, zu kandidieren, nicht leicht gemacht“, sagte Bartsch im taz-Interview. „Aber ich kann den Stillstand der Partei nicht mit ansehen.“ Er wolle nicht, „dass wir Richtung 5 Prozent oder gar darunter rutschen und weitere Mitglieder verlieren“.

Über die Entwicklung seit Amtsantritt der aktuellen Doppelspitze Gesine Lötzsch und Klaus Ernst sagte Bartsch: „Im Mai 2010 lagen wir bei den Umfragen zwischen 11 und 12 Prozent, jetzt zwischen 6 und 9.“ Dies sei „eine Tatsache“, auch wenn Lötzsch und Ernst nicht allein schuld seien. „Wir haben in den letzten anderthalb Jahren schlicht nicht die Themen und unsere Antworten in die Öffentlichkeit gebracht.“ Zu inhaltlichen Plänen sagte Bartsch: „Zukünftig sollte eine zentrale Forderung der Linken die Rückgewinnung des Öffentlichen sein.“ Energie, Wasser, Infrastruktur, Kultur und Gesundheit müssten für alle erschwinglich sein.

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