Bürger sehen Engagement missbraucht

SAUBERKEIT Initiative fordert von der Stadt mehr Unterstützung

Zerbrochene Bierflaschen, leere Verpackungen und weggeworfene Klamotten säumen derzeit die Nordelbe am Ausschläger Elbdeich. „Dabei könnte er das Naherholungsgebiet für Rothenburgsort sein“, findet Helga Bogner, Sprecherin der Initiative Hamburgs Wilder Osten.

Im Rahmen der Aktion „Hamburg räumt auf“ reinigte sie 2014 gemeinsam mit anderen Anwohnern den Deich und griff auch danach noch einige Male zur Müllzange. Das hat nun ein Ende: „Wir räumen hier nicht mehr auf, bis den Ämtern für die Pflege und Unterhaltung der öffentlichen Flächen ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden.“

Andreas Aholt, Sprecher des Bezirksamtes Bergedorf, das für die Sauberhaltung des Elbdeiches zuständig ist, sagt hierzu: „Das Geld, das wir haben, müssen wir verteilen und da hat die Sicherheit der ersten Deichverteidigungslinie nun einmal Priorität.“ Somit bleibe die zweite Deichverteidigungslinie, unter die auch der Ausschläger Elbdeich fällt, vernachlässigt.

Doch auch andere Grünflächen wie der Entenwerder Elbpark müssten in den Augen der Initiative „grundsaniert werden“. Dieser wiederum fällt in den Zuständigkeitsbereich des Bezirksamts Mitte. Dessen Sprecherin, Sorina Weiland, sagt, der Elbpark werde immerhin zweimal wöchentlich gereinigt und das sei „ganz ordentlich“. Gleichzeitig weist sie darauf hin, das es wenig Sinn ergebe, die Grünflächen im Winter häufig zu reinigen: „In der Sturmflutsaison wird die Wiese oft überflutet und bringt eine Menge an Treibgut mit sich. Da ist es besser, im Frühjahr einmal groß reine zu machen, statt mehrmals im Winter.“  VAR