Anschläge auf Moscheen

JEMEN Viele Tote beim Freitagsgebet in Sanaa

SANAA/KAIRO dpa/ap/afp | Bei Terroranschlägen der schiitischen Huthi-Rebellen auf zwei Moscheen in Jemens Hauptstadt Sanaa sind beim traditionellen Freitagsgebet laut Medienberichten mindestens 142 Menschen getötet worden. 345 weitere Gläubige seien verletzt worden, berichtete der von den schiitischen Huthi-Rebellen betriebene Fernsehsender al-Masira. Zu den Anschlägen hat sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Dies geht aus einer am Freitag im Internet veröffentlichten Botschaft hervor. Auch der Anschläge in Tunis Mitte der Woche hatte sich die Terrormiliz bezichtigt.

Die Attentäter sprengten sich kurz nacheinander in die Luft, wie Augenzeugen berichteten. Zunächst habe ein Attentäter eine Bombe gezündet, um einen Sicherheitsgürtel um ein Gotteshaus zu sprengen. Ein zweiter Täter sei danach in die Moschee eingedrungen und habe dort viele Menschen mit in den Tod gerissen. Ein dritter Attentäter habe eine weitere Moschee angegriffen. Unter den Toten ist auch einer der wichtigsten schiitischen Geistlichen des Landes, wie die Huthis mitteilten.

Die Huthi-Rebellen liefern sich im Jemen seit Monaten einen Machtkampf mit Staatschef Abed Rabbo Mansur Hadi. Auch mit dem jemenitischen Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida sind sie verfeindet.

Die Huthis brachten in den vergangenen Monaten den Norden des Landes und die Hauptstadt unter ihre Kontrolle. Vor einigen Wochen setzten sie Hadi und die Regierung ab und lösten auch das Parlament auf. Der Präsident floh deshalb ins südjemenitische Aden. Von dort aus will er weiterregieren.

In Aden bombardierten am Freitag erneut Kampfflugzeuge Hadis Amtssitz. Angaben über Schäden gab es zunächst nicht.