UNTERM STRICH

Echtes Geld: Für den Rekordpreis von 3,5 Millionen Euro ist ein Doppelgemälde von Max Pechstein in München versteigert worden. Damit ist es das teuerste Kunstwerk, das in diesem Jahr in Deutschland bei einer Auktion den Besitzer wechselte. Das Besondere: Das Werk ist von dem Künstler (1881–1955) beidseitig bemalt worden. Dieser Pechstein sei nicht nur der teuerste, sondern „auch der schönste Pechstein, der je auf dem Markt war“, behauptete der Chef des Auktionshauses, Robert Ketterer. Nach seinen Angaben wurde bislang noch nie für ein Pechstein-Bild mehr Geld ausgegeben. Auf der signierten Seite zeigt der doppelte Pechstein das Stillleben „Früchte II.“, auf der anderen das Bild „Weib mit Inder auf Teppich“. Das 1910 entstandene Werk war auf 800.000 bis 1,2 Millionen Euro taxiert und zunächst mit 600.000 Euro ausgerufen worden. Laut Ketterer ist der Käufer ein Privatmann aus dem deutschsprachigen Raum. Auch Sammler aus Amerika, Großbritannien und der Ukraine hätten für das Bild geboten. Mit dem Erlös von 3,5 Millionen Euro stieß das Pechstein-Werk den bisherigen diesjährigen Spitzenreiter vom Thron, das großformatige Gemälde „In letzter Not“ des javanischen Prinzen Raden Sarief Bustaman Saleh Ben Jaggia. Im Juli erzielte das Auktionshaus Van Ham damit 1,95 Millionen Euro. Bei der Ketterer-Auktion „Moderne und Zeitgenössische Kunst“ wurden nun Kunstwerke für insgesamt 16,6 Millionen Euro versteigert. Das zweitteuerste Bild war ein Werk des Expressionisten Conrad Felixmüller für 610.000 Euro.