Japan richtet drei Menschen hin

TOKIO/BERLIN rtr/taz ■ Japan hat am Freitag drei zum Tode Verurteilte hingerichtet. Erstmals wurden Namen und Details zu den Verbrechen der Hingerichteten veröffentlicht. Die Herausgabe von mehr Informationen sei nötig, um die Zustimmung der Öffentlichkeit zur Todesstrafe zu erhalten, sagte ein Regierungsvertreter. Die drei Gehenkten – Noboru Ikemoto (75), Seiha Fujima (47) und Hiroki Fukawa (42) – waren alle wegen mehrfachen Mordes verurteilt worden. Damit sind in Japan in diesem Jahr neun Menschen hingerichtet worden – die höchste Zahl seit 31 Jahren. Bisher hatte das Justizministerium nur die Zahl der Hingerichteten veröffentlicht. Die Menschenrechtsorganisation amnesty international begrüßte die Zeichen einer Öffnung angesichts der Heimlichkeit, die das System der Todesstrafe in Japan umgebe, protestierte jedoch gegen die hohe Zahl der Exekutionen. Bis 1988 hatte das Justizministerium Hinrichtungen nicht einmal bestätigt. Todeskandidaten erfahren erst kurz vor der Hinrichtung von ihrer Exekution. Oft warten sie jahrelang in Ungewissheit. Laut Umfragen ist eine Mehrheit der Japaner trotz geringer Kriminalität für die Todesstrafe.